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Zeiten der Sorge

Die Themen „Sorgen, Bedrohung, Angst & Gefährdung“ begegnen mir im Moment leider sehr oft. Und diese Themen haben alle möglichen und unmöglichen Erscheinungsformen. Angst vor der Bedrohung der Ansteckung und Krankheit. Todesangst. Sorge vor sozialer Verarmung und vor Einsamkeit. Angst davor, geliebte Menschen zu verlieren. Sorgen vor finanziellen Einbußen. Existenzängste. Oder auch viel banalere Bedrohungen, wie Unklarheit davor, ob der Kindergeburtstag mit den Freunden gefeiert werden kann. Sorge davor, dass das Freibad nicht öffnet oder der Sommerurlaub nicht wie geplant stattfinden wird.

Das hat mich dazu bewegt, mir ein paar Gedanken zur „Angst“ zu machen. Und die will ich mit euch teilen. Vorneweg muss ich darauf hinweisen, dass ich als Hypnotiseur ohne Heilerlaubnis Ängste im Sinne einer Krankheit nicht behandeln darf. Dies ist in Deutschland nur Personen erlaubt, die eine Heilerlaubnis besitzen, also Heilpraktikern, Heilpraktikern für Psychotherapie oder Ärzten. Ich darf jedoch sehr wohl dabei helfen, das Selbstwertgefühl/-bewusstsein zu stärken, darf zur Entspannung beitragen, Stress abbauen, innere Ressourcen aufbauen und „Coachen und Begleiten“ – das kann auch helfen, sich in Summe mit seinem Innenleben deutlich besser zu fühlen. Das Angstgefühl weist ein breites Spektrum auf, von einfachen Unsicherheiten über Schutz- und Überlebensmechanismen, bis hin zu Zwängen und psychischen Neurosen. Doch keine Sorge ;-), mein Anspruch für heute wird es nicht sein, zu allem etwas zu schreiben.

Fangen wir mal von vorne an: Angst. Laut Wikipedia:
„Angst ist ein Grundgefühl, das sich in als bedrohlich empfundenen Situationen als Besorgnis und unlustbetonte Erregung äußert. Auslöser können dabei erwartete Bedrohungen, etwa der körperlichen Unversehrtheit, der Selbstachtung oder des Selbstbildes sein. Krankhaft übersteigerte oder nicht rational begründbare Angst wird als Angststörung bezeichnet.“

Bedrohung – ständig und überall

Mir fällt auf, dass die genannte „bedrohlich empfundene Situation“ in Zeiten der Corona-Krise omnipräsent erscheint. Und ich bin kein Verleugner oder Verschwörungstheoretiker. Mir geht es darum, dass es im Moment fast unmöglich ist, sich nicht auf die eine oder andere Art und Weise bedroht zu fühlen. Natürlich gibt es zum Glück auch gleich eine Gegenbewegung. So finden sofort auf allen möglichen Kommunikationswegen Veranstaltungen und Aufrufe und Danksagungen und Motivationschöre statt. Das ist klasse. Leider glaube ich jedoch, dass das bei ängstlichen und leicht zur Besorgnis erregbaren Menschen nicht aufheben kann, was all die Besorgnis vorher schon negativ angerichtet hat.

Mein Wunsch für uns

Mein Appell ist ganz einfach: Nehmt die besten Fakten, die ihr bekommen könnt oder die, die euch am plausibelsten erscheinen und macht für euch das Beste daraus, ohne irgendjemanden anderen zu gefährden, der vielleicht mehr Sorgen hat oder auf andere Fakten baut als ihr. Ich halte unsere Ängste und Sorgen für stark. Und wenn es nicht unmittelbar um unser Leben oder um unmittelbaren Schmerz geht, dann glaube ich, haben wir es in der Hand, wie wir mit den Sorgen und Nöten umgehen. Es liegt an uns. Jeder hat es in der Hand. Habe ich die Macht über die Sorgen und Ängste oder haben die Sorgen und Ängste die Macht über mich? Dazu kann ich auch auf meinen Blog vom 01.02.2020 „Gedanken zu Macht und Macht über Gedanken“ verweisen. Es ist absolut hilfreich, eine allgemeine Bedrohung zu kennen, diese zu verstehen, vielleicht sie zu studieren und Mechanismen, auch zur Abwehr zu kennen oder sich diese zu erarbeiten. Zudem ist es aus meiner Sicht absolut nicht hilfreich, sich von diesen Sorgen und Bedrohungen erdrücken zu lassen. Die Sorge gibt und nimmt mir gar nichts. Das passiert in meinem Kopf, in meinen Gedanken. Dort habe ich ganz gerne die Macht darüber, was passiert. Ich möchte die Kontrolle haben. Das ist leicht gesagt.

Die Macht der Gedanken in deinem Kopf

Aber dies ist aus meiner Sicht eine Aufgabe, die jeder besorgte Mensch in der aktuellen Zeit hat: Die Macht und die Kontrolle behalten oder sich diese erarbeiten, um für sich das Niveau der Freiheit und des Wohlbefindens zu erreichen, auf dem man sich aufhalten will.

Dies sollte ganz bewusst passieren. Und hier sind wir wieder bei meinem Lieblingsthema in dieser Blog-Reihe: Die Gedankentechniken, allen voran natürlich die Hypnose. Damit steht uns ein hervorragendes Werkzeug zur Verfügung, um uns bewusst zu machen, was aktuell um uns passiert und welchen Einfluss es auf uns hat und haben sollte. Wir können durch Gedankentechniken reflektieren und Achtsamkeit üben und so das unter Umständen verschobene seelische Gleichgewicht wieder etwas auswuchten.

An dieser Stelle möchte ich nochmals hervorheben, dass ich der festen Überzeugung bin, dass wir es in der eigenen Hand haben, ob etwas Macht über unsere Einstellung und Stimmung hat oder nicht. Das gilt für Personen genauso wie für Pandemien. Natürlich hat so eine globale Pandemie massiven realen Einfluss auf uns, da das übliche Leben und Zusammenleben komplett umgekrempelt wird.

Wenn es jemanden selbst oder unmittelbar in der Familie betrifft, egal ob durch Krankheit, Verlust oder starke finanzielle Einbußen, dann macht das auch Angst und Sorge – keine Frage. Und dennoch hat jeder die Chance sich damit zu beschäftigen, wie man die Situation auf sein Inneres wirken lassen will. Wie will ich der Bedrohung gegenüberstehen? Wie will ich einen Verlust verarbeiten? Will ich durch negative Gefühle und Erfahrungen in einen negativen Strudel geraten, der mich immer weiter belastet? Oder will ich dagegen angehen? Will ich es mir nicht nehmen lassen, meine Einstellung und meine Gefühle so zu erarbeiten, dass ich zufrieden und entspannt leben und schlafen kann? Ich sage nur: Es ist möglich, wenn man es wirklich will. Und dann können Gedankentechniken genau das Mittel der Wahl sein, um diese Zufriedenheit zu erreichen.

Ein fantastischer Gedanke

Ich denke hier an Gaur Gopal Das, einen interessanten Lifestyle Coach und ehemaligen HP Ingenieur, der in einem kurzen YouTube Video eine fantastische Botschaft wiedergibt (link).
Wenn wir es schaffen, diese einfache Botschaft in unseren Gedanken zu verankern und damit in unserem Leben täglich mit uns tragen, dann können wir ein sehr angenehmes, friedliches Leben führen – trotz echter Bedrohung.
Die Botschaft lautet:
– Hast du ein Problem im Leben? Nein? Warum sorgst du dich dann?
– Hast du ein Problem im Leben? Ja? Kannst du etwas dagegen tun? Nein? Warum sorgst du dich dann?
– Hast du ein Problem im Leben? Ja? Kannst du etwas dagegen tun? Ja? Warum sorgst du dich dann?

Und so sehe ich die aktuelle Situation. Jeder soll für sich bewerten, ob er ein Problem hat und soll all das tun, was ihm hilft sein Problem zu lösen. Darüber hinaus sollte doch bitte jeder darauf achten, dass er durch sein Verhalten nicht die Probleme der anderen verstärkt. Und recht viel mehr können wir doch gar nicht tun. Also warum dann noch darüber hinaus sorgen? Wir tun was wir können – und das ist auch genug. Der Rest ist Frieden, ohne Sorgen, inneres Gleichgewicht.

Ich finde das einen wunderschönen Gedanken und ich trainiere ihn und freue mich, wenn ich andere Menschen dazu motivieren kann, diesen Gedanken auch zu denken und ihn zu feiern!

2 Antworten auf „Zeiten der Sorge“

Hallo Christian, toller Blog! Ich denke es gibt mehrere Wege um mit der Krise bzw. Angst vor etwas neuem umzugehen.
1. Verstecken und hoffen dass es vorbei ist
2. Flucht
3. Angriff bzw. Agression
4. Das positive in der Herausforderung erkennen und das Beste daraus machen.
Auch wenn es bei der Corona Krise nicht sofort erkennbar ist treibt es einige Themen voran die vorher eher in den Hintergrund geraten sind wie..
– Digitalisierung (jetzt muss man)
– „Remote Geschäftsmodelle“
– Fokus auf die wirklichen Prioritäten
Ich sehe die Krise als eine riesige Chance Die Welt zu verändern und blicke daher positiv in die Zukunft auch wenn es aktuell einen anderen Eindruck vermittelt;)

Hi Andrej, Danke für deinen Kommentar. Das sehe ich auch so – wir müssen die Chancen erkennen, die wir haben und das tun, was möglich ist! Wenn viele Menschen so denken, dann können wir wirklich etwas zum Positiven verändern. Vielen Dank!

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