Heute möchte ich mich einem Thema zuwenden, das ich schon mehrfach in meinen vorherigen Beiträgen gestreift habe. Es geht um das Thema „Selbstbestimmung“ im weitesten Sinne. Mich beschäftigen Sätze, wie:
– „Der Mensch kann tun was er will, er kann aber nicht wollen, was er will“ von Arthur Schopenhauer (1788-1860)
– Lebe ich oder werde ich gelebt?

Wer ist eigentlich der Bestimmer?
Ich frage mich, ob, wann und inwieweit wir ein selbstbestimmtes Dasein führen. Und wie es ständig passiert, dass wir geistig in einem Hamsterrad gefangen zu sein scheinen und „einfach machen“, ohne dies wirklich aus tiefster Überzeugung zu wollen. Vereinfacht sehe ich bei diesem Thema zwei Ebenen der Betrachtung:
1) die philosophische Grundebene: Also eine grundlegende Fragestellung zum „Sein“, zum „Sinn“ und damit eine spirituelle Betrachtung. Diese Ebene will ich nur erwähnen, jedoch nicht erläutern. Denn ich bin der Meinung, dass es dazu keine richtige oder falsche Sichtweise geben kann. Das Thema muss jeder für sich klären und es gibt genug Propheten, Religionen, Philosophen und Spirituelle, die man dazu aufsuchen oder studieren kann.
2) die alltägliche Ebene: Wann mache ich Dinge, die ich wirklich will? Und wann gebe ich mich einfach dem hin, das einfach ist oder erscheint? Wann lebe ich mit vollem Bewusstsein, aktiv und reflektiert und wann rutsche ich ins passive Leben, in dem ich schlichtweg funktioniere und äußeren Einwirkungen folge?

Dazu, also zu der alltäglichen Ebene möchte ich heute etwas ausführlicher meine Gedanken teilen. Mir passiert es immer wieder, dass ich in einen Alltagstrott gerate. Dies kann ganz unterschiedliche Ausprägungen haben. Z.B. werde ich bei der Arbeit so eingespannt, dass ich der Getriebene bin. So arbeite ich an Themen und Aufgaben, die von außen an mich herangetragen werden, versuche Termine und Erwartungen zu erfüllen und reagiere auf Impulse.
Gefangen durch Gewohnheit
Ähnliches passiert aber auch in der Freizeit. Immer wieder rutsche ich in Gewohnheiten ab, die bei näherer Betrachtung und Reflexion keine wirkliche und tiefe Befriedigung bringen, sondern eher einer Sucht ähneln. Beispiele? Ich nenne es TV-Kiffen (einfach sitzen und quasi betäubt das schlechte Fernsehprogramm über sich ergehen lassen, nur um nichts anderes zu machen), am Handy „rumdaddeln“, aber auch das Kaffee-Trinken, Chips und Schokolade vernichten, usw.
Ich denke auch an notwendige Tätigkeiten, die quasi im Remote-Modus vollzogen werden. Es geht um wiederkehrende Tätigkeiten, wie Haushaltsarbeit, Körperpflege, Wegzeiten oder sonstige Gewohnheiten, die wir abspulen – so wie ein Hamster seine Runden im Käfig.

Mir fällt einfach immer wieder auf, dass ich sehr häufig Routinen und Gewohnheiten folge und diese nach einer bestimmten Zeit gar nicht mehr reflektiere und viel weniger genieße. Um es mal anders herum zu erklären: Wenn ich mich entscheide, eine Woche bewusst keinen Kaffee zu trinken oder keine Süßigkeiten zu essen, dann schmeckt der Kaffee oder die Schokolade danach wieder viel intensiver. Leider hält dieser Effekt, bei mir zumindest, immer nur begrenzt an. Ich falle meist wieder zurück und verliere den „Zauber und die Intensität des Neuen“. Nichts ist so spannend, anregend, verzaubernd und intensiv, wie etwas, das für uns neu ist und dabei aktiv, bewusst und im Moment erlebt wird. So ist es beim „frisch verliebt sein“, bei einer neuen Erfahrung, einem neuen Geschmack, einem neuen Gefühl. Und ich finde, nichts ist so beschränkend und träge und abtötend, wie nutzlose Gewohnheiten. Es geht mir nicht darum, das Fernsehen oder das Daddeln auf dem Handy zu verteufeln. Nur finde ich es schön, wenn ich auch diese Zeiten „bewusst sinnlos“ und damit reflektiert verbringen kann. Dann wird für mich ein „Schuh“ daraus.

Das Bewusstsein schärfen
Und die Kunst besteht aus meiner Sicht darin, im Moment zu leben, diesen reflektiert und bewusst wahrzunehmen und sich immer wieder neu zu entscheiden. Ich glaube, man verliert den wahren Kern in dem Moment, wenn die Reflexion und das bewusste Entscheiden in den Hintergrund geraten. Leider passiert das häufiger und schneller bei den ungesunden Gewohnheiten – zumindest geht es mir oft so. Die gesunden Gewohnheiten dagegen, muss ich häufig mit mehr Anstrengung trainieren und aktiv ins Bewusstsein rufen. So reflektiere ich immer wieder und entscheide häufig sehr bewusst, wenn ich Sport treibe, gesund esse, eine kalte Dusche nehme, meditiere oder in die Selbsthypnose gehe. Und beim Kaffee, dem Eis, dem Fernsehen, dem Handy-Gebrauch oder anderen ungesunden Gewohnheiten kommt es oft von ganz alleine, ohne Reflexion, zu regelmäßiger Wiederholung, bis hin zu dem Punkt, dass der Genuss eigentlich in den Hintergrund gerät und die Gewohnheit an sich gefühlt zum Selbstzweck wird. Und ab wann wird eine schlechte Gewohnheit dann eine Sucht? Die Grenzen sind da fließend.

Und hier möchte ich für mich mit Gedankentechniken anknüpfen und erklären, warum ich diese für so wertvoll halte. Um das tägliche Erleben für mich mit mehr Sinn zu gestalten, sehe ich zwei grundlegende Techniken und Möglichkeiten. Zum einen ist das die Reflexion. Die Reflexion hilft dabei, sich nicht im Abrieb seiner Gewohnheiten zu verlieren. Die Reflexion hilft, immer wieder zu hinterfragen und den Geist des „Neuen“ immer wieder heraufzubeschwören. Zum anderen sehe ich die Arbeit mit dem Unterbewusstsein für essentiell um dort Gewohnheiten und Routinen zu beeinflussen. So kann man für sich schädlich eingestufte Routinen ändern oder löschen. Und man kann bewusst sinnvolle und gesunde Routinen definieren und im Unterbewusstsein verankern.
Gedankentechniken als Schlüssel zur gesteigerten Zufriedenheit
Wie dies funktioniert habe ich in meinen Blogs schon ausführlich beschrieben. Es geht in erster Linie bei der Reflexion um Meditation (Selbsthypnose) und natürlich um Hypnose und Trance-Zustände, um über bestimmte Techniken direkten Zugang zum Unterbewusstsein zu erhalten. Und so verbleibe ich heute mit der Wahl: Lest doch einfach alle meine Blog-Einträge, am besten von Anfang an 😉 oder kontaktiert mich, wenn ihr mehr erfahren oder etwas ausprobieren wollt.
Viel Spaß beim Reflektieren und beim nie aufhörenden Rückerobern des selbstbestimmten Lebens – denn zumindest „tun, was man will“, dass bekommen wir hin!