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Selbstführung

Mit den Gedankentechniken und der Selbsthypnose im Speziellen, stehen uns Werkzeuge zur Verfügung, mit denen wir zielgerichtet einen optimierten Zustand für uns erarbeiten können. Ich sehe Selbsthypnose als eine Gedankentechnik, die an der Grenze zwischen Hypnose und Meditation liegt. Dazu möchte ich meine eigenen Erfahrungen und Gedanken teilen, ohne Anspruch auf absolute Gültigkeit zu erheben. Bei der Selbsthypnose handelt es sich um eine effektive Technik, mit dem Ziel, das eigene Unterbewusstsein zu beeinflussen. Wie in den bisherigen Einträgen beschrieben, ist die Hypnose eine Technik, um einen Gedanken, ein Gefühl oder eine Stimmung im Unterbewusstsein zu verankern. Das so beeinflusste Unterbewusstsein führt zu einer veränderten Realität. Wenn dies wiederholt und gezielt durchgeführt wird, können auch langfristige Veränderungen in der wahrgenommenen Realität bewirkt werden und die Interaktion der Systeme „Bewusst“ und „Unbewusst“ neu miteinander verknüpft werden. Wenn man sich etwas mit Meditation und Hypnose auseinandersetzt, so fallen viele Gemeinsamkeiten und Widersprüche auf. Ich denke, dass die geführte Meditation mit einem Ziel schon ganz nahe an der Selbsthypnose ist. Dazu möchte ich zunächst die Begrifflichkeiten nach meinem Verständnis kurz erklären:

Meditation & Hypnose

  • Meditation: Durch Achtsamkeit und Konzentration soll sich der Geist beruhigen und zu Klarheit gelangen. In vielen Arten der Meditation wird besonderer Wert auf die „Absichtslosigkeit“ gelegt. Es wird also oft kein spezielles Ziel verfolgt, außer das Ziel, kein Ziel zu haben und den Moment möglichst klar im „Hier und Jetzt“ wahrzunehmen. Im Gehirn können dabei bestimmte Frequenzen vermehrt gemessen werden (v.a. im alpha-Bereich, vgl. dazu „Hypnose und Meditation: Was passiert in unserem Gehirn?“ von Ulrike Halsband).
  • Geführte Meditation: Gesprochene Anleitungen, die zu oben beschriebenem Zustand führen soll, häufig mit einem etwas konkreterem Ziel, z.B. Entspannung vom Alltagsstress.
  • Hypnose: Durch bestimmte Techniken erzeugter Bewusstseinszustand, die sogenannte Trance. In diesem Zustand besteht direkter Zugang zum unbewusstem Teil des Gehirns. Mit diesem Zugang können dort bestimmte Prozesse mit unterschiedlichen Zielen angestoßen werden. In diesem Trancezustand sind ebenfalls vermehrt alpha-Wellen in Hirn messbar (vgl. Meditation).
  • Selbsthypnose: Techniken, die zur Trance führen, ohne dass dies durch einen Hypnotiseur angeleitet wird. Die Trance kann durch Hilfsmittel, wie Audioaufnahmen erzeugt werden oder durch bestimmte innerlich ablaufende Gedankentechniken.

Zumeist hat die Meditation einen spirituellen Charakter und zielt auf die Beruhigung des Geistes ab. Dabei wird meist versucht, Gedanken zu beobachten, ziehen zu lassen und ohne bestimmte Absicht eine innere Ruhe zu erlangen, aus der dann Erkenntnis entstehen kann. Die Selbsthypnose dagegen läuft meist zielgerichtet ab. D.h. man setzt sich vorher ein klares Ziel. Dies kann Entspannung oder Veränderung einer Gewohnheit sein. Das Ziel kann auch darin bestehen, sich in seiner Gedanken- und Phantasiewelt einfach treiben zu lassen und dadurch z.B. Entspannung zu fühlen oder die Kreativität zu fördern.

Ziele setzen und visualisieren

Wenn wir uns selbst führen wollen, also wirklich eine Veränderung erfahren wollen, dann sollte die Selbsthypnose natürlich ein klares Ziel haben. Dazu geht man dann sehr analytisch und geplant vor. Also: Wie ist meine aktuelle Situation? Was stört mich? Was möchte ich verändern? Wie sieht der Zielzustand aus? Welche Schritte möchte ich unternehmen, um zum Ziel zu kommen. Und mit diesem gefassten Plan kann man sich dann an die Selbsthypnose wagen (oder nennt es geführte Meditation, wenn ihr eine zielgerichtete Meditation anwendet). Besonders hilfreich sind in der Selbsthypnose Visualisierungen des Zielzustandes. Es gibt auch Techniken, die sich nur um diese Visualisierungen drehen, ohne Trancezustand. Das funktioniert auch. Ich glaube jedoch, dass eine bestimmte Vorbereitung, also ein Eintreten in einen bestimmten Bewusstseinszustand förderlich für die Zielerreichung ist. Aber das darf natürlich jeder selbst für sich entscheiden. Unbestritten kann ich aus meinen Hypnoseerfahrungen berichten, dass die Visualisierung des gewünschten Zielzustandes ein sehr effektives Mittel ist. Durch die Visualisierung und die damit erzeugte subjektive Realität schaffen wir die Basis in unserem Gehirn das Ziel auch „real“ zu erreichen. Wir können etwas nur dann zielgerichtet erreichen, wenn wir es uns gut und genau vorstellen können. Jeder Sportler stellt sich den Sieg vor. Jeder Sänger den erfolgreichen Auftritt. Jeder Unternehmensführer das erfolgreiche Geschäftsjahr.  

Um sich selbst zu führen, also eine Veränderung im Verhalten zu bewirken, können uns Gedankentechniken sehr hilfreiche Werkzeuge bieten. Die Basis bildet eine gewisse innere Ruhe und Entspannung, die uns Klarblick ermöglicht. In diesem Zustand können wir unsere Ziele hervorragend visualisieren. Dies führt wiederum zu einer Verankerung des Ziels und der dazugehörigen Emotionen im Unbewussten. Dies bietet dann den inneren Antrieb, um das Ziel im realen Leben wirklich zu verfolgen und zu erreichen.

Und wenn es mit der Selbsthypnose nicht klappt, dann gibt es ja noch den zertifizierten Hypnotiseur, der gerne hilft 😉 .

1 Antwort auf „Selbstführung“

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